Konzert
Sonntag, 1. November 2020, 17 Uhr
Klavierkonzert mit Sofja Gülbadamova
Klosterkirche
Edvard Grieg bietet den Rahmen des Programms. Und so könnte man dem dargebotenen Programm den Titel „Poetische Tonbilder“ verleihen – jenen Namen, den Edvard Grieg seinen Klavierstücken op. 3 gab: Denn eines der verbindenden Elemente zwischen den hier erklingenden Werken und somit der rote Faden des Konzertes ist der literarische Bezug – ob es nun, wie im Falle von Alexander Zemlinskys Fantasien über Gedichte von Richard Dehmel op. 9, die als Epigraph dienenden Verse sind, oder die ursprünglichen Gedichte, die in den Liedertranskriptionen von Grieg hör- und spürbar mitschwingen. In der Ballade Griegs ist es ein Thema aus der Volksliedersammlung von Ludvig Mathias Lindeman, mit der sich der Komponist seit 1864 auf seiner Suche nach musikalischen Wurzeln und nationaler Identität intensiv auseinandersetzte, und das diesem Thema zugrundeliegende, Norwegen besingende Gedicht, „Der nordnorwegische Bauernstand“, das dieses aufwühlende Werk in ein entsprechendes Kolorit taucht. Den Liedern ohne Worte von Felix Mendelssohn fehlen zwar jegliche Textvorlagen, aber diese musikalischen Kleinode sind ihrem Wesen nach so poetisch, dass sie gar keiner Worte bedürfen. Und ebenso verfügen einige der Bagatellen op. 119 von Beethoven über äußerst lyrische, empfindsame Züge.